Verödung und Überalterung gefährden die Gesundheitsversorgung
Apotheker wollen mehr Verantwortung übernehmen und fordern regionale Lösungen
Hannover, 10. Juni 2013 – In einem Grußwort auf dem Niedersächsischen Apothekertag in Wolfsburg (8. bis 9. Juni 2013) zeigte die niedersächsische Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt viel Verständnis für die Arbeit der Apotheker, denn sie stünden direkt an der Basis der Gesundheitsfürsorge. Die Ministerin dankte den Apothekern ausdrücklich für ihre Arbeit. „Sie machen das nicht nur wegen der rechtlichen Verpflichtungen, sondern mit großem Engagement und das unter durchaus schwierigen Rahmenbedingungen.“
Gerade bei den Apothekern käme der Unmut der Patienten an, denen sie in ihren Gesprächen das oftmals diffuse Gesundheitssystem vermitteln müssten. Diese Gespräche seien ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsbildung. Großes Interesse zeigt die Ministerin an der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung angesichts des demografischen Wandels. Ihre Einschätzung: „Was die Versorgungssicherheit angeht, tickt auf dem Land die Uhr!“
„Die Apotheker bemühen sich, die Menschen in den dünn besiedelten Gebieten nicht zurückzulassen“, sagte die Präsidentin der niedersächsischen Apothekerkammer Magdalene Linz. Weil für alle Menschen ein niedrigschwelliges Versorgungsangebot gewährleistet sein Auf dem Niedersächsischen Apothekertag appellierten die beiden Standesvertreter daher an die Politik: „Die demografischen Herausforderungen können die Gesundheitsberufe nur gemeinsam meistern. Wir müssen weg vom sektoralen Denken. Alle Beteiligten müssen sich zusammensetzen, um möglichst schnell und unbürokratisch Vorschläge zu erarbeiten, wie die alternde Bevölkerung auch in Zukunft gut versorgt werden kann. Dies gelingt uns nur, indem wir verstärkt mit Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten zusammenarbeiten.“
Magdalene Linz und Heinz-Günter Wolf betonten, dass angesichts des demografischen Wandels die Zahl der chronisch kranken und multimorbiden Menschen weiter steigen werde. Weil im Alter die durchschnittliche Anzahl der Medikamente und damit der Beratungsbedarf Ministerin Rundt unterstützte die Apotheker in ihrer Forderung: „Ohne wirtschaftliche Grundlage ist eine flächendeckende Versorgung in einem sehr ländlich geprägten Raum wie Niedersachsen nicht zu gewährleisten. Ich bin auf jeden Fall an ihrer Seite, wenn es heißt, auch Apotheken im ländlichen Raum so auszustatten, dass sie wirtschaftlich betrieben werden können.“ Zum Niedersächsischen Apothekertag kamen über 400 Apotheker und pharmazeutisch-technische Assistenten nach Wolfsburg.
Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
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